Einheitsschnellzuglokomotive Baureihe 01

 
Bauart 2'C 1' h2
Baujahr 1925
Gebaute Maschinen 231
Letzte Ausmusterung 1968 außer 01 192
Treib- und Kuppelrad Ø 2000 mm
Laufrad Ø vorn 800/1000 mm
Laufrad Ø hinten 1250 mm
Fester Achsstand 4600 mm
Gesamt-Achsstand 12400 mm
Länge über Puffer 23940 mm*
Höchstgeschwindigkeit 130 km/h
Leistung 2240 PSi
Kesselüberdruck 16 kp/cm2
Rostfläche 4,41 m2
Feuerbüchsheizfläche 17,0 m2
Verdampfungsheizfläche 247,25 m2
Überhitzungsheizfläche 85,00 m2
Zylinder Durchmesser 600 mm
Kolbenhub 660 mm
Achslast max. 20,2 Mp
Lokreibungslast 59,2 Mp
Lokdienstlast 108,9 Mp
Tender 2'2' T 32 und 2'2' T 34*

In zahlreichen Beratungen hatte der Engere Ausschuß zur Vereinheitlichung der Lokomotiven ab Mai 1921 um die Konzeption für eine neue Schnellzuglokomotive der Einheitsbauart gerungen. Bei den von Borsig, Henschel und Maffei eingereichten Entwürfen überwogen zunächst noch  Vierzylinder-Verbundmaschinen mit Ein- und Zweiachsenantrieb. Erörtert wurde aber auch die Entwicklung einer 2'C 1'- Lokomotive mit Zweizylinder-Triebwerk. 1925 fiel die Entscheidung, je zehn Lokomotiven beider Bauformen zu bestellen, um in einem Erprobungsprogramm die erforderlichen Basiswerte vor einem Serienbau zu ermitteln.

Die Zwillingsloks entstanden bei Borsig als 01 001 bis 008 und bei der AEG als 01 009 und 010. Henschel fertigte die Vierzylinder-Verbundmaschinen 02 001 bis 008, Maffei lieferte 02 009 und 010. Eine Überlegenheit der Baureihe 02 konnte nicht nachgewiesen werden, und so begann 1927 die Serienfertigung der Baureihe 01 mit den Maschinen 01 012 bis 076. Diese Fahrzeuge wurden bis 1928 ausgeliefert. Sie verfügten noch über die kleineren Windleitbleche und wie die zehn Baumuster über Kessel, die eine Rohrlänge 5,8 m aufwiesen. Nach den kurzen 2'2 T30 für die Vorserie kam bei den Serienmaschinen nun die genietete Bauart 2'2 T32 (32 m³ Wasser, 10 t Kohle) zum Einstz.

Ab der dritten Lieferserie der Baujahre 1930/31 mit den Maschinen 01 077 bis 101 waren Langrohrkessel mit einer Rohrlänge von 6,80 m eingebaut und eine geschlossene Frontschürze unter der Rauchkammertür gewählt worden. Der Zylinderdurchmesser wurde von 0,65 m auf 0,60 m verringert. Von 1934 bis 1936 entstand bei der Berliner Maschinenbau AG, bei Henschel und Krupp die vierte Lieferserie mit der 01102 bis 190. Der von 0,85 m auf einen Meter vergrößerte Durchmesser der vorderen Laufräder und eine wesentlich verbesserte Bremsanlage mit Scherenbremsen an den Kuppelradsätzen und einseitiger Abbremsung der Schleppachse erlaubten, Vmax von 120 auf 130 km/h anzuheben.

Nur wenige Änderungen wies schließlich die fünfte und letzte Serie von 1937/38 bis zur Betriebsnummer 01 232 auf. Je nach Lieferserie hatte das Drehgestell ein Seitenspiel von 50 bzw. 70 mm. Alle Kuppelradsätze waren fest mit Barrenrahmen gelagert. Die Spurkränze der Treibräder wiesen eine Schwächung von 15 mm auf. Die Adams-Schleppachse konnte 80 mm nach beiden Seiten ausweichen.
Erst von 1937 bis 1942 wurden die zehn Baumuster der Reihe 02 zu Zwillingsmaschinen umgebaut und in 01 011 und 01 233 bis 241 umgezeichnet. Nach 1945 verblieben der DB 165, der DR noch 65 betriebsfähige 01er.